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Health 4 Me – Blog: Mesotherapie – Wenig, selten, am richtigen Ort

Mesotherapie
eine sanfte Therapie-Alternative

 

 

Mesotherapie ist eine schulmedizinische Injektionstechnik, die 1952 vom französischen Arzt Michel Pistor. (1924 – 2003) entwickelt wurde und seither in Frankreich zu den Methoden der Schulmedizin zählt.
Ihr Einsatz-Prinzip lautet:
WENIG – SELTEN – AM RICHTIGEN ORT!

Finden Sie in diesem RePost des Health 4 Me – Blog-Beitrags vom 26. April 2022 aufschlussreiche, ausführliche Information zu

  • Entstehungsgeschichte
  • Anwendungstechniken
  • Wirkweise
  • Eingesetzte Arzneimittel
  • Einsatzbereiche
  • Kontraindikationen
  • Mögliche Nebenwirkungen
  • Mesotherapie – eine ärztliche Behandlungsmethode
  • Angebot des Zentrums für PräventivMedizin, ärztliche PrivatOrdination

 

Die Ursprünge in den 1940’ern in Frankreich – zum besseren Verständnis ein Exkurs in die Embryologie

Das Wort Mesotherapie setzt sich aus 2 Worten zusammen: Meso (griechisch) bedeutet Mitte, Therapie bedeutet Behandlung.

„Meso“ in diesem Kontext beschreibt eine der drei Gewebsschichten, aus der in der Embryonalentwicklung Organe und Gewebe entstehen – Ektoderm, Mesoderm, Entoderm 

  • Ektoderm – das äußere Keimblatt des Embryos
    Aus dem Ektoderm entwickeln sich Epidermis, den daraus gebildeten Hautdrüsen, Haare, Nägel, epitheliale Auskleidung des Vorder- und Enddarms, das Epithel der Epiphyse und Hypophyse entstehen als auch Nervensystem und das Mark der Nebenniere.
  • Mesoderm – das mittlere Keimblatt des Embryos
    Aus diesem schiebt sich diese Zellschicht zwischen Ektoderm und Entoderm. Aus diesen Zellen bildet sich der überwiegende Teil der Körpermasse.
    Im Lauf der 3. Entwicklungswoche bildet sich das Mesoderm im Rahmen der Gastrulation dadurch, dass die Zellen zwischen Epiblast und Hypoblast einwandern.
    Aus dem Mesoderm entstehen unter anderem Knochen, Muskeln, Bindegewebe, Herz, Milz, Lymphgefäße und -knoten, die Blutgefäße und -körperchen, die Nebennierenrinde, die Nieren und die inneren Geschlechtsorgane, Mikroglia 
  • Entoderm – das innere Keimblatt des Embryos
    Die Zellen des Entoderms bilden den überwiegenden Teil der Organe des Gastrointestinaltrakts inklusive seiner Drüsen.
    Dazu zählen: Mundhöhle, Vorderdarm, Enddarm, Leber, Pankreas, Schilddrüse und Nebendrüse, Thymus, Atmungstrakt, Harnröhre, ein Teil der Epithelien des Geschlechtstrakts

Die Mesotherapie beschreibt damit eine Therapie mit Genesung aus der Mitte der Gewebsschichten (Keimblätter) heraus.

 

Wirkweise

Durch die mit einer Nadel intra-dermal eingebrachten Substanzen wird die Mikrozirkulation gefördert und verbessert. Damit wir din Folge die körpereigene Regeneration durch die dort vorhandenen Zellen in Gang gesetzt. Es kommt zur Regulierung des neurovegetativen Systems und der Modulation des lokalen Immunsystems.

Je nach Akutheitsgrad tritt auch die entsprechende Wirkung ein. Je akuter desto rascher, z.B. bei Hexenschuss, ist der Patient nach 1 bis 2 Behandlungen schmerzfrei. Der Zeitabstand wird  abhängig vom Ansprechen auf die Therapie, sprich Symptomatik, definiert und vereinbart.

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Anwendung

Diese Therapie ist ambulant einsetzbar, zeigt rasch Wirkung bei Anwendung.
Mit feinsten Nadeln werden intradermal minimalste Mengen der eingesetzten Substanzen am Ort des Schmerzes oder für ästhetische Einsatz-Zwecke eingebrach.
Mesotherapie beschreibt damit auch eine Form der Medikations-Verabreichung vorwiegend in den Strukturen des Mesoderm.
  • Bei der „Point by point“-Verabreichung werden kleinste Quaddeln mit 0,02 bis 0,05ml im Abstand von 1 bis 2 cm gesetzt in einer Tiefe von max. 4mm.
  • Bei der „Nappage“ wird eine größere Fläche mit einer oberflächlichen Applikationstechnik (Tiefe ca 2mm) überzogen und dabei die Arzneimittelmischung verabreicht.
  • Bei epidermaler Anwendung, der oberflächlichsten Applikationsform (Tiefe von 1mm), wird die Basal-Membran nicht verletzt bei Verabreichung der Arzneimittelmischung mit feinsten Nadeln zwischen 27 bis 31 Gauges.

Da diese oberflächliche Verabreichung für manche Anwender eine Herausforderung darstellt, verwenden manche eine sogenannte „Meso-gun“, die eine Möglichkeit der präzisen, gleich tiefen/ oberflächlichen und schnellen Applikation sicher.

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Therapeutisch eingesetzte Substanzen

Angewendet werden je nach gesundheitlicher Themenstellung in erster Linie Sympatholytika, Beta-Sympathikomimetika (HyderginBufetil) sowie Analgetika (Procain)Antiphlogistika, nicht-steroidale AntirheumatikaNeuroleptika, Mineralstoffe, Vitamine.
Die Substanzen werden von der/ dem anwendenden Ärztin/ Arzt nach Themenstellung in Art, Menge und Dosierung ausgewählt und zusammengestellt.

Einsatzbereiche – Bei wem ist Mesotherapie anwendbar?

Kurativ lässt sich Mesotherapie bei Schmerz, Wundheilung, Traumata und postoperativ einsetzen. Hier wird die Haut als größtes Organ zur Therapie genützt.

Mesotherapie kann auf zahlreichen weiteren Gebieten Linderung bringen, Regeneration und Genesung unterstützen.

Mikroimmunmodulation ist u.a. im Kindesalter sowie in der Geriatrie eine wichtige Thematik.

Gerade bei chronischen Schmerzpatienten die oft lange Zeit unter oraler Schmerztherapie stehen ist die Mesotherapie eine Nebenwirkungs-arme bis -freie Alternative zu oraler Schmerz-Medikation.
Auch die Prävention stellt eine wesentliche Aufgabe im Sinne der Immunmodulation – Microvaccination – dar.
  • Narben, Wunden, Acne vulgaris
  • Durchblutungsstörungen: Ulzera, Varikositas
  • akute und chronische Schmerzen
    Durch den Einsatz von u.a. Lokalanästhetika können Schmerzen unterschiedlichster Art ganzheitlich ausgerichtet ergänzend lokal behandelt werden:
    neuropathischen Schmerzen: z.B:. Phantomschmerzen oder Neuralgien, Trigeminusneuralgie, Migräne, ergänzend bei Depression oder Suchttherapie (Nikotin-, …)
    viszerale Schmerzen: wie z.B.: Gallenkoliken, lassen sich durch krampflösende Substanzen über dem Gallenpol beeinflussen; Schmerzen nach operativen Eingriffen, sprich postoperative Schmerzen
    somatischen Schmerzen: Muskelkrämpfe, Gelenksschmerzen, Arthritis, Arthrosen, Kreuzschmerzen, Bandscheibenvorfall, chronische Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Spannungskopfschmerzen, Gelenksentzündungen (Rheuma), Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen (resistent gegen Schmerz-Medikation) sind exakte Indikationen für die Mesotherapie
    Damit ist diese Therapie für die Behandlung von akut aufgetretenen oder chronischen Sportverletzungen sehr gut geeignet – am besten unmittelbar bei Verletzung angewandt zeigt sich, dass sich die Symptomatik rasch bessert und Langzeitfolgen hintanhalten bzw. mildern lassen
  • Entzündung lindern
    Neurodermitis, Psoriasis vulgaris
    chronische Entzündungen der Atemwege: Nebenhöhle, Stirnhöhle
    Atembeschwerden: chronisches Asthma bronchiale, chronische Bronchitis
    Stressabbau
  • Ästhetik
    Durch das Einbringen von Vitalstoffmischungen kann die Hautalterung verlangsamt werden.
    Haarausfall nach Chemotherapien
    Autoimmunerkrankungen: kreisrunder Haarausfall, Alopecia areata 

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Wann kommt diese Therapie NICHT in Frage?

Kontra-Indikationen für die Anwendung und Behandlung mittels Mesotherapie stellen dar:

  • Alter jünger 18 Jahre
  • BMI > 30
  • Allergie gegen verwendete Arzneimittelstoffe
  • Schwangerschaft und stillende Mütter
  • Verwendung von Gerinnungstherapie, orale Anti-Koagulantien – oral und s.c.
  • Herz-Medikation wie Amiodaron, Hydralazin, Kalcium-Kanal-Blocker, Beta-Blocker
  • Insulin-abhängiger Diabetes mellitus
  • Erkrankungen von Leber und/ oder Nieren
  • AIDS
  • Lupus erythematodes
  • Epilepsie

 

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Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Die Mesotherapie nutzt die Schichten des Mesoderms für therapeutische Zwecke. Sie zählt damit zu den nicht-invasiven Therapien.

Die Haut nimmt die niedrigst dosierten Arzneimittel-Mischungen auf, ohne Nebenwirkungen auf Milz, Magen- und Darmschleimhaut und Leber zu erzeugen.

Damit können die zu verabreichenden Wirkstoffe direkt am Ort der Symptomatik eingebracht werden.

Aufgrund der geringsten Dosierung und der intradermalen Medikation-Applikation ist diese Therapie arm an Nebenwirkungen. Diese sind extrem selten und sind, so diese überhaupt auftreten, sehr mild.

Unspezifische Nebenwirkungen können sein aufgrund der regulatorischen Wirkung:

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • milder Schmerz
  • Überempfindlichkeitsreaktion der Haut
  • Ödeme
  • Juckreiz
  • Erythem
  • zarte, subkutane Knötchen
  • Pigmentstörungen, post-entzündliche Hyperpigmentation, Urtikaria
  • Hypersensitivität (bei Verwendung von Hyaluronidase, Kollagene)
  • Juckreiz, makulopapulöser Rötung (bei Verwendung von Phosphatidylcholin-Allergie)

Spezifische Nebenwirkungen können auftreten bei Verwendung von Isoproterenol, Yohimbin, Aminophyllin wie zum Beispiel

  • Palpitationen
  • Angst
  • Zittern
  • Muskelkrämpfe, verursacht durch Magnesium-Verbrauch
  • Phosphatidylcholin-induzierte, milde, vorübergehende Hebungen in LFT’s

Adverse Effekte können auftreten in Form von lokalen Infekten, Narben, subkutanen Knoten nach 1 bis 12 Wochen nach Anwendung

  • bei falscher Applikationstechnik oder
  • mangelhafter Desinfektion der Haut auftreten und führen

 

 

Wer darf Mesotherapie anbieten?

Die Ausbildung zur/ zum Mesotherapeutin/ -en wird im DFP Programm der Ärztekammer angeboten.

Die Anwendung der Mesotherapie darf nur durch zertifizierte und geschulte Ärzt:innen durchgeführt werden.

Diese Fortbildung wird von der ÖGM – Österreichische Gesellschaft für Mesotherapie durchgeführt. Die Diplom-Fortbildung entspricht den internationalen Standards in 6 Modulen mit jährlichen Foren für Schmerz und Ästhetik mit Integration neuester Entwicklungen.

In Frankreich hat die Mesotherapie lange Tradition und ist ebendort eine anerkannte Methode der Schulmedizin.

Für die Aufrechterhaltung des Diploms (Schwerpunkt Schmerz oder Anästhesie) ist eine kontinuierliche, jährliche Weiterbildung und Vertiefung verpflichtend.

Wir freuen uns daher, Ihnen auch diese Therapie-Form im Zentrum für PräventivMedizin, ärztliche PrivatOrdination, ähnlich einem ärztlichen One-Stop-Shop zur Behandlung ihrer gesundheitlichen Themenstellungen anbieten zu können!

Das Zentrum für PräventivMedizin, ärztliche PrivatOrdination bietet auch diese ärztliche Therapie an im Sinne eines ärztlichen one-Stop-Shop.

Bei gesundheitlichem Bedarf nutzen Sie die Möglichkeit sich zu einem für Sie maßgeschneiderten Health 4 Me – Diagnostik- und Therapie-Paket zu erkundigen und vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenfreies, ärztliches TelefonGespräch!

 

Aus Freude am Tun – für mehr Freude am Leben:
Gesundheit fördern – statt Krankheit fördern!

 

Österreichische Gesellschaft für Mesotherapie

 

Dr.in Lucia Ucsnik, MAS, FECSM
Zentrum für PräventivMedizin, Ärztliche Leitung
Ärztin für Allgemein-, Präventiv-, Sexual-,
Immun-, Stress- und PerformanceMedizin

 

 

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