Melisse – Melissa officinalis
Mancherorts nennt man die Melisse auch Bienenfang, Darmgichtkraut, Englische Brennessel, Limonikraut, Nervenkräutel, Pfaffenkraut, Wanzenkraut, Zahnwehkraut…
Lesen Sie in diesem Health 4 Me – BlogBeitrag zu
- zur Mythologie, Europäischer Tradition und Brauchtum der (Zitronen)Melisse
- zur Beschreibung der Heilpflanze
- zu ihren heilsamen Inhaltsstoffen
- zu ihrer heilsamen Wirkung
- Hormon-Organ-Erkrankungen, bei denen Sie keine Melisse zu sich nehmen sollen und auch auf Haferflocken in Kombination Abstand nehmen sollten!
- Melisse, bewährt als „Frauenkraut“
- den vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten für Genesung aber auch in Küche und Spiritualität
Wie üblich gilt:
Kennen Sie die (Heil)Pflanze, Obst, Gemüse, die wir hier beschrieben nicht 100%ig, so gilt: Finger weg von den Pflanzen und deren Pflücken!
Wir können mit der Information zu den Pflanzen keinerlei Haftung übernehmen für Ihr Pflücken, Verarbeiten und korrektes Verwenden aber auch Anwenden im Kontext von Gesundheit und Krankheit
Mythologie, Europäische Tradition und Brauchtum
Die Bienen wurden früher mit Melisse und ihrem Nektar versorgt um ganz besonderen Melissenhonig zu produzieren. Früher galt Melissenhonig als Delikatesse! Das macht man heute nicht mehr. Nur der Name – Griechisch melissa bedeutet honigsüß erinnert noch an die vergessene Imkerei.
Die Römer, Griechen und Araber schworen seit jeher auf die Heilpflanze Melisse, genauso wie Hildegard von Bingen. Sie nutzen die Pflanze gegen Herzkrankheiten und Milzleiden.
Plinius der Ältere beschrieb in seiner Naturalis historia bereits die Heilkraft der Melisse im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Auch für Karl den Großen wurde sie nachweislich angebaut.
Auch im Mittelalter erkannte und schätzte man die kraftvolle Wirkung der Melisse. Deshalb musste sie verpflichtend in jedem Klostergarten gepflanzt werden.
Beschreibung der Heilpflanze
Die Melisse kommt aus dem südeuropäischen Raum. Sie gehört der Gattung der Melissen an und ist ein Lippenblütler. Sie ist anspruchslos. Wenn sie einmal im Garten heimisch ist, bleibt sie auch. Bienen und Insekten lieben diese Pflanze.
Die krautige, stark nach Zitronen duftende Pflanze hat spitz zulaufende Blätter, die einem Ei ähneln. Manchmal sehen sie auch herzförmig aus.
Das enthaltene ätherische Öl verströmt einen betörend frischen, zitronigen Duft.
Heilsame Inhaltsstoffe der Melisse
Als Heilmittel werden nur die Blätter verwendet – diese enthalten:
- Vitamin C – satte 253 mg Vitamin C auf 100 g Blatt
- Rosmarinsäure
- Terpene (viel ß-Caryophyllen, Germacren-D, Ursolsäure)
- Gerbstoffe
- Bitterstoffe
- Saponine
- Glykoside
- Thymol
- Harz
- Ätherische Öle – Citral, Citronellal
Heilsame Wirkung der Melisse
Die Hauptwirkung der Melisse könnte man als ausgleichend bezeichnen. Sie bringt den Menschen und seine Seele wieder zurück in die Mitte. Auch depressive Verstimmungen können sich lösen und die Psyche entspannt sich wieder.
Sie wirkt zusammengefasst:
- kühlend, ist damit perfekt im Sommer geeignet für „infused water“-Gemische
- schweißtreibend – und damit Temperatur-regulierend
- anregend,
- aufmunternd,
- beruhigend,
- antibakteriell,
- antiviral,
- antifungizidal,
- Menstruations-fördernd,
- krampflösend und entspannend,
Medizinisch findet die Melisse Anwendung bei:
- Lippen Herpes
- Husten, Bronchitis
- Erkältungen
- Grippe
- Angstzustände, Unruhe, Reizbarkeit, depressive Episoden
- Magenleiden, -krämpfe
- Rheuma
- Gicht
- Blutergüsse
- Ischias
- Migräne
- Schmerzen – Zahn, Ohren, Wundschmerz
- als Frauenkraut: bei Unterleibsbeschwerden
- und Milchstau
ACHTUNG: Bei Schilddrüsenerkrankungen und/oder Hashimoto verwenden sie bitte KEINE MELISSE. Möglicherweise kann die Melisse die Schilddrüsenfunktion verändern und eine Hormontherapie kommt aus dem Gleichgewicht. Es gilt daher die Anwendung mit einer/ einem Schilddrüsen-kundigen Ärztin/ Arzt besprechen!
Auch Haferflocken und Melisse sind KEINE gute Kombination. Das Beta-Glucan in den Haferflocken bindet Thyroxin, wodurch es nicht mehr vom Darm aufgenommen werden kann und die Schilddrüsenfunktion wieder beeinträchtigt!
Vielseitige Anwendungsform als Heilpflanze
Sie ist vielseitigste anwendbar und findet daher meine Begeisterung: aus Melisse kann man alles nur Erdenkliche herstellen: Salben, Tinkturen, Tee, Badezusätze, Seifen, Kosmetik als Zutat in der Küche, Oxymel, Likör, Essig, Salz und Zuckerverreibungen, Gewürzkraut und ätherisches Öl, Raumduft, Räucherwerk und last but not least als Bienenweide!
Melisse eignet sich hervorragend als Teezubereitung oder für die Infused Water Sommergetränke. Melissentee beruhigt die Nerven, fördert den Schlaf und schärft den Geist (Gedächtnis)
Melissensaft oder -Sirup wirkt entkrampfend, antibakteriell und anti-viral. Saft kann auch statt Tee getrunken werden.
Eine Melissentinktur wirkt stark gegen Herpes labialis.
Klosterfrauen Melissengeist ist ein alkoholischer Auszug, also eine Tinktur. Sie wird gerne eingenommen, um das Allgemeinbefinden zu stärken.
ACHTUNG er ist NICHT für Alkoholiker und Kinder geeignet!
Eine Melissensalbe wird bei Hautproblemen und bei Erkältungen gerne verwendet. Auch Blutergüsse verschwinden schneller und Schmerzen werden gelindert. Sowohl bei wunden Schnupfennasen als auch als Brustsalbe bei Husten.
Ätherische Melissenöl wirkt ebenfalls ausgleichend und beruhigend auf die Nerven und das Herz. Egal ob im Diffuser, in der Duftlampe, in einer Salbe oder ein Tropfen auf die Stirn.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude beim Einsatz eines Heikrauts
wirksam auf Ebene von Körper – Seele und Geist!
Viel Spaß beim Anwenden!
Ihre Christine Bauer