Kapuzinerkresse – Tropaeolum majus
Die Kapuzinerkresse kam aus Südamerika zu uns und ist keine ursprünglich Europäische Pflanze, sondern dürfte Brasilien oder Peru entstammen. In Österreich wird sie mittlerweile beheimatet auch Kapuzinerli, gelbes Vögerl oder Salatblume genannt.
Lesen Sie in diesem Health 4 Me – BlogBeitrag zu
- zur Mythologie, Europäischer Tradition und Brauchtum der Kapuzinerkresse
- zur Beschreibung der Heilpflanze
- zu ihren heilsamen Inhaltsstoffen
- zu ihrer heilsamen Wirkung
- den vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten für Genesung aber auch in Küche und Hausapotheke
Wie üblich gilt:
Kennen Sie die (Heil)Pflanze, Obst, Gemüse, die wir hier beschrieben nicht 100%ig, so gilt: Finger weg von den Pflanzen und deren Pflücken!
Wir können mit der Information zu den Pflanzen keinerlei Haftung übernehmen für Ihr Pflücken, Verarbeiten und korrektes Verwenden aber auch Anwenden im Kontext von Gesundheit und Krankheit.
Mythologie
Nativ-amerikanische Völker verwendeten Kapuzinerkresse zum Räuchern – und Vertreiben „böser Geister“ und „Krankheitsdämonen“.
Als sich Carl von Linné (schwedischer Botaniker geb. 1707) für die Kapuzinerkresse zu interessieren begann, herrschte Krieg. Er stellte fest, die Blätter sehen aus wie Kampfschilde. Das griechische Wort tropaion bedeutet Siegeszeichen. So benannte er die Pflanze Tropaeolum. Tatsächlich dient sie dem Körper als Schutzschild. Sie schützt vor Vieren, Bakterien und Pilzen. Auch die peruanischen nativ-amerikanischen Völker verwendeten diese Pflanze aus Auflage für schlecht heilende Wunden. Sie schmeckt leicht scharf, dank der enthaltenen Senfölgykoside.
Beschreibung der Heilpflanze
Der Volksmund nennt die Kapuzinerkresse auch „natürliches Antiobiotikum“. Es handelt sich um eine sehr wirkungsvolle und stark antiviral wirkende Pflanze.
Die Kapuzinerkresse gehört zur Familie der Kapuzinerkressegewächse die in über 60 Arten in Mittel- und Südamerika beheimatet sind. Die Kresse dient wunderbar als Bodendecker und hält die Erde auch gut feucht. Die Blüten sind, gelb, orange, rot bis hin zu dunkelrot. Sehr beliebt ist sie auch in Blumenkästen, da sie lange bunte Ranken bildet.
Typisch sind ihre runden Blätter, die in der Mitte am Stängel angewachsen sind. Erst in den 1970ern wurde der sogenannte Lotus-Effekt der Blätter erforscht von Botaniker Wilhelm Barthlott: die Wassertropfen perlen ab und nehmen Schmutzpartikel mit sich!
Alle oberirdischen Teile sind essbar. Sowohl roh als auch gekocht. Sie kann auch sehr gut im Schattengarten gepflanzt werden, da sie Schatten sehr gut verträgt.
Heilsame Inhaltsstoffe
Folgende heilsame Stoffe wirken in der Kapuzinerkresse
- Senfölgykoside(durch enzymatisch Spaltung entsteht Benzylsenföl)
- Vitamine C und B
- Flavonoide
- Oxalsäure – Achtung! Aufpassen bei der Neigung zur Bildung von Nierensteinen“
- Spurenelemente wie Eisen, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Sulfur
Heilsame Wirkung
Folgende Wirkung kann die Kapuzinerkresse für sich in Anspruch nehmen:
- antibiotisch
- anregend
- blutreinigend
- pilztötend
- schleimlösend und
- menstruationsfördernd
858 Kinder im Alter zwischen 4 und 18 Jahren wurden in einer Studie getestet. Alle hatten Sinusitis, Bronchitis und/oder Blasenentzündung. Allgemeinmediziner, Urologen und Internisten nahmen an der Studie teil. Geprüft wurde in 2 Gruppen. Eine Gruppe bekam das Phytopharmaka, die andere Gruppe übliches Antibiotikum. Die Auswertung ergab, dass das pflanzliche Mittel dem Antibiotikum in seiner Wirkung um nichts nachstand, jedoch viel besser vertragen wurde als das Antibiotikum! Darüber darf man gerne nachdenken.
Anwendungsgebiete
Bei folgenden gesundheitlichen Themen erwies sich die Kapuzinerkresse als regenerierend und hilfreich:
- grippale Infekte
- Verstopfung
- Halsentzündung
- Harnwegsinfekte
Vorsicht ist jedoch geboten bei
- Kleinkindern und Säuglingen,
- bei Menschen mit Magen-Darm-Geschwüren,
- bei Nierenerkrankungen, da die Oxalsäure in erhöhter Konzentration Nierensteine bilden kann.
Kraft der Natur
In der Küche wird die Kapuzinerkresse als herzhaftes Gewürz sehr geschätzt.
Die Inhaltsstoffe wirken wie ein Penicilinersatz mit Breitbandwirkung. Bereits 10 g Kapuzinerkresse, oder Gartenkresse oder Meerrettich verleihen dem Urin bakteriostatisch Eigenschaften. Kapuzinerkresse gehört für mich in eine gute Küche als auch Hausapotheke und macht sehr deutlich sichtbar, dass Nahrung und Kräuter heilsame Wirkung haben – Ernährung wird hier ganz besonders zu „Medizin“.
Frisch ins Essen, als Tinktur, als Oxymel, oder als Pesto. Trocknen und die Zubereitung als Tee ist nicht klassich üblich.
Ich verwende in meiner Hausapotheke die Pflanze roh im Essen und einen alkoholischen Auszug (Tinktur). Bei Bedarf nehme ich – nach Gefühl – 1 bis 3 mal täglich zwischen 10 und 25 Tropfen in einem Glas Wasser ein. Je nachdem ob ich vorbeugen möchte oder ob ich schon stark verkühlt bin.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude beim Einsatz eines Heikrauts
wirksam auf Ebene von Körper – Seele und Geist!
Viel Spaß beim Anwenden!
Ihre Christine Bauer
Kräuterpädagogin