Mein größtes Hindernis im Leben
ist die Liebe …
Mag. Dr. Georg Fraberger,
Psychologe, Autor und Motivationsredner
Ordinationszentrum der Privatklinik Döbling
Monat Mai – Monat der Liebe
Findet der „Frühling“ der Natur auf der Nord-Kugel im Mai statt, so findet dieser an der Südkugel im Herbst auf der Süd-Kugel statt.
“ Im Prater blüh’n wieder die Bäume … !“
Die Sonne strahlt wieder wärmer, die Blumen und Bäume blühen, die gute Laune ist beflügelt, man geht wieder mehr aus dem Haus, Frühlingsgefühle machen sich breit, der eine oder andere Schmetterling beginnt in der Bauchgegend zu flattern beim Anblick von Personen …
Leidenschaftlicher Botschafter in Sachen „Liebe“
Der Lift des grünen Bettenturms im AKH hält. Es ist gegen 7:00 Uhr früh und wir fahren hoch zu den jeweiligen Universitätskliniken – Orthopädie und Chirurgie.
Die Menschen im Lift, großteils am Weg zur Arbeit, stehen dicht gedrängt. Georg fährt mit seinem flinken, flotten Schlitten ein und lächelt verschmitzt, während die meisten der anderen entweder zu Boden oder in die Luft oder wegschauen, um gegenseitigen Blickkontakt zu vermeiden.
„Guten Morgen, Lucia!
Wir müssen reden – ich schreib ein Buch über die Liebe!“
Mag. Dr. Georg Fraberger trug als Experte bei dem ersten von mir organisierten internationalen, wissenschaftlichen Symposium, „Sexual Health in Cancer Patients“ vor.
Er betreut die PatientInnen der Universitätsklinik für Orthopädie psychologisch – PatientInnen, gleich welchen Alters, beim Annehmen von Krebserkrankung, Verlust des Gehens, Verlust einer Extremität. All das braucht den Mut hinzuschauen, was ist, anzusprechen sowie Perspektiven für das neue Leben mit all seinen neuen Chancen und Möglichkeiten. Mag. Dr. Georg Fraberger hilft damit vielen PatientInnen aus der Trauer und Depression in ein bewusstes Leben in neuer Qualität und Freude.
„Aber Georg, Du weißt, ich bin von der anderen „Fraktion“!
Ich vertrete den Bereich der SexualMedizin.
Liebe und Sexualität können miteinander verbunden sein,
aber sie müssen dies nicht.
Für das Leben von Sexualität, Intimität und Partnerschaft ist Zustimmung beider Voraussetzung!
Liebe kann ein Motiv sein, muss es aber nicht!“
Während ich fachlich, sachlich als Ärztin in Ausbildung zur Chirurgin an der Universitätsklinik für Chirurgie der Medizinischen Universität Wien meinen Forschungsschwerpunkt Sexualität und nerven-schonende operative Techniken im Beckenbereich fokussiere, also primär auf körperliche Funktion, so ist Mag. Georg Fraberger deutlich mutiger: er lässt sich auf Psyche und Emotionen ein!
Dies sind Bereiche, die man als ChirurgIn eher ausklammert, um sich zu fokussieren auf die relevanten, rein körperlichen Fakten und Parameter um letztlich auch fähig zu sein, eine Operation durchzuführen und einem lebenden Menschen in Narkose versetzt den Bauch zu eröffnen und einen operativen Eingriff durchführen zu können.
Seit dem ersten Symposium in Sachen Sexualität sind wir immer wieder gerne Vortragende bei den jeweiligen Symposien. Gemeinsam ermöglichen wir den Teilnehmenden
- die männliche Perspektive eines Psychologen in schnittigen Rollstuhl-Auto, leidenschaftlicher Ehemann, der viele Grenzen und Hürden überwand, mit Familie und Kindern auf das Thema Liebe und
- die weibliche Perspektive einer beruflich stark fokussierten gehenden Ärztin und Sexualmedizinerin, ohne eigene Kinder und Großfamilie auf das Thema Sexualität, Intimität und das Leben von Partnerschaft dank den Errungenschaften der SexualMedizin.
Wäre die Liebe ein Medikament, so wäre der Beipackzettel ein dickes Buch
Mag. Dr. Georg Fraberger ist Psychologe, Autor und Motivationsredner – und Experte und Botschafter in Sachen Liebe:
Mag. Dr. Georg Fraberger hat von Geburt an keine Arme oder Beine. So manche Person würde daher meinen, dieser Aspekt wäre für Mag. Dr. Georg Fraberger ein Hindernis in Sachen Liebe. Er meint allerdings auf die Frage, weshalb für ihn das größte Hindernis in der Liebe läge und wie er sich die Dicke des Beipackzettels erklärt …
„Das Hindernis liegt darin, die Liebe, die man in sich hat – für eine Tätigkeit, für eine Sache oder eine Person auch tatsächlich leben zu können.
Zum Beispiel die Vorliebe für ein Auto: wenn ich mit Menschen lebe, die das selbe Auto möglich, nicht neidisch sind und auch nicht gelangweilt von meiner Vorliebe, dann ist das hilfreich.
Liebe zu einem Menschen zu haben, ist eine Schwäche, keine Vorliebe. Dafür muss ich allerdings die Möglichkeit haben, einen Menschen zu finden, der auch eine Schwäche für mich hat. Denn: komme ich jemandem zu nah und es passt nicht zwischen uns, dann besteht die Gefahr ausgenützt, abgelehnt und verletzt zu werden.
Die Hauptausdrucksform der Liebe ist die Freude. Sie ist auch der Grund für Liebe.
Das Gegenteil von Freude ist Ärger. Ich kann mich auch ärgern, dann produziere ich negative Stresshormone. Ich kann Zeit verbringen, Nähe zu Menschen haben, die gesund halten. Dann werden Glückshormone ausgeschüttet und ein Zustand der Ausgeglichenheit wird bestrebt.
Frisch verliebt zu sein, ist ein positiver Stress, kein Distress. Hier wird auch Cortisol ausgeschüttet, aber für diese Art von Stress ist der Körper gemacht.
Man kommt nicht darüber hinweg, sich mutig der Liebe zu stellen. Tut man das nicht, so kommt die Angst und gibt sich zu bereuen, zu vergessen.
Daher braucht man Mut für die Liebe!
Personen, die zur Mutlosigkeit neigen, zu vorsichtig leben, die schwanken zwischen Feigheit und Leichtsinn.
Der Zustand der Mutlosigkeit bedeutet Feigheit. Wobei sich die Frage stellt:
Wo beginnt der Leichtsinn und worin liegt der normale Wahnsinn?
Wie lauten Deine Empfehlungen in Sachen Liebe im Frühling?
Aus medizinischer Sicht wurden früher die Organe des Körpers gewissen Gefühlen, Problemen, Prozesse zugeordnet. Die Liebe hängt mit dem Herzen zusammen.
Im Mai gilt es daher, auf das Herz zu achten. So, wie die Blumen erblühen und aufgehen, so soll auch das Herz sich öffnen.
- Wer liebt mich, wer liebt mich nicht?
- Wo kann ich mich öffnen?
- Wo muss ich verschlossen bleiben?
- Wo achte ich auf mich?
Liebe als Medizin
Die Sprache des Körpers benötigt Hormone. Liebe kann Medizin sein, weil sie die Grausamkeit des Lebens erträglich macht.
Nüchtern betrachtet werden wir im Lauf des Lebens krank, haben Schmerzen, werden sterben. Ein derart grausames Ende ist gewiss! Liebe lässt all dies aushalten und macht dies erträglich! Dies gibt der Zeit einen Wert. Daher ist Liebe Medizin.
Sie bewirkt auch, dass die Wahrheit verändert werden kann: etwas kann als gut betrachtet werden, sie macht somit die Bewertung als positiv möglich. Ein Patient kann etwas als positiv betrachten und wahrnehmen. Der Wert verändert sich durch die Liebe und damit in Folge auch die Wahrheit.
Nebenwirkungen der Liebe
Aus seiner Sicht hat das Wehtun der Liebe, und damit die Nebenwirkungen der Liebe, nüchtern betrachtet 2 Gründe:
- Liebe
- Geld
Geld hat keinen natürlichen Wert. Es hat den Wert, den man ihm gibt. Damit ist Geld nur eine Form der Wertschätzung für etwas. Damit ist Geld indirekt auch eine Form der Liebe. Beide machen das Leben erträglich.
Daher muss man sich der Liebe hingeben.
Menschen, die keine Liebe haben, sondern sich auf Geld konzentrieren, um damit wiederum Liebe auf Umwegen zu erhalten – hier wird aus Liebe etwas Böses.
Denn die Liebe für Geld bedeutet, dass ich jemand anderem etwas wegnehme – dies nenne ich Habgier. Dies hat nichts mit der reinen, wahren Liebe und daraus resultierenden Freude zu tun.
Wieso beflügelt die Liebe?
Die Liebe gibt dem Leben Sinn – und wie schon angeführt einen Wert. Der Mensch bekommt Wert und Bedeutung zugeschrieben – und das ist auch das Wichtige an der Liebe. Man muss darauf achten, dass die Liebe bleibt. Sie ist leicht und beflügelt.
Eine Welt ohne Liebe – wie sieht diese Deiner Einschätzung aus?
Eine Wellt ohne Liebe ist grausam und sinnloses Leid.
Gibt es zu viel Liebe?
Zu viel Liebe kann es nicht geben!
Wahre Liebe schränkt auch nicht ein, beschränkt, setzt Grenzen oder sperrt ein – sie lässt auch frei!
Das Mysterium Liebe
… ist ein Leben mit Lieben, das auf die eigenen körperlichen Bedürfnisse achtet und die Bedingungen des anderen Menschen achtet und respektiert.
Ohne Liebe missachtete man die eigenen Bedürfnisse und das bedeutet in weiterer Konsequenz, dass man die Bedürfnisse anderer auch nicht achtet.
Mag.Dr. Georg Fraberger ist viel gefragter Speaker und hilft gerne, die Liebe ein Stück weiter zu verstehen…
Aus Freude am Tun – für mehr Freude am Leben:
Gesundheit trans-formieren!
Dr.in Lucia Ucsnik, MAS, FECSM
Zentrum für PräventivMedizin, Ärztliche Leitung
Ärztin für Allgemein-, Präventiv-, Sexual-,
Stress- und PerformanceMedizin