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Health 4 Me – Blog: Wenn die Seele Trauer trägt …

Trauern
von Körper, Geist und Seele
Hilfe ganz konkret

 

An so manchen Tagen werden wir uns unserer Endlichkeit bewusst. Karfreitag oder Allerheiligen sind solche  religiösen Anlass-Tage. Karfreitag – der Freitag vor Ostern, ist der Tag an dem Jesus „für uns“ am Kreuz gestorben ist. (Kara – althochdeutsch für Kummer/Klage). Früher oder später werden wir alle sterben, so wie „er“.

Doch wie gehen wir mit dem Tod um, wenn man nicht selbst stirbt, sondern noch bleibt? Wie verarbeitet man den Verlust – wie äußert sich dies körperlich, in Gedanken, auf seelischer Ebene? Was passiert hier?

Passend zum Karfreitag beschreibt Christine Bauer in unserem heutigen Blog-Beitrag „Wenn die Seele Trauer trägt“, mit der eigenen Erfahrung vieler, persönlicher Schicksalsschläge durch das frühe Sterben von Angehörigen als sie selbst noch Kind war aber auch in den folgenden Jahren ihres Lebens.
Als wertvolles Geschenk dieser Erfahrungen setzte sie sich in Folge damit professionell auseinander, bildete sich weiter und ist nun auch selbst als professionelle Trauerbegleiterin engagiert und aktiv.

Schicksalsschläge – sie ereilen uns abrupt und dem Namen entsprechend treffen sie uns „aus dem heiteren Himmel“. Sie überraschen, strecken uns vermutlich nieder – selbst wenn diesen vielleicht sogar eine Vorahnung vorausgeht.

Dieser wertvolle Health 4 Me – Beitrag schärft am Ende des Monats nochmals den Blick darauf, welche Aspekte der Trauer man bedenken und nicht vernachlässigen sollte und kann sowohl Trauernden, als auch FreundInnen und Bekannten ein Rüstzeug zur Hand zu geben, um in den Tälern aber auch Höhen während des Trauern aktiv Beistand leisten und sich selbst orientieren zu können.

 

pixabay

 

Es ist ein für uns unangenehmes Thema. Wir meiden das Gespräch, wollen möglichst nichts damit zu tun haben. Besonders sprach- und hilflos macht uns der frühe Tod z.B. jener von Kindern oder ein unerwarteter durch Unfall, wie heute, als ein 55 jähriger Kran-LKW-Fahrer von der Tauernautobahn stürzte und zu Tode kam, oder ein Flixbus-Fahrer am Steuer stritt und in Folge der Unfall Tote forderte, am Weg in den Osterurlaub.

pixabay

Der Tod gehört zum Leben

Fragen, die Hinterbliebenen unmittelbar nach dem Tod beschäftigen und damit auch Struktur, Rahmen geben und helfen, Fassung zu bewahren, wurden großteils in vorangegangenen Health 4 Me – Blogs bereits beantwortet:

  • wie man eine Beerdigung organisiert
  • was eine Seelenmesse ist,
  • für welche Bestattungsart man sich entscheidet
  • welche Behördenwege zu tätigen sind.
  • Wer gehört zur Beerdigung eingeladen?
  • Wer sollte verständigt werden (Vereine, Organisationen, Freunde, Bekannte, Kollegen usw.)?
  • Wird es eine große oder eine kleine Trauerfeier?
  • Gibt es ein Totenmahl – was ist der Sinn dahinter?

Viele Fragen, die rechtzeitig bedacht und geklärt werden könnten und diese Phase erleichtern, in den seltensten Fällen derart vorbereitet sind, wie in früheren Health 4 Me – Blogbeiträgen beschrieben.

Die Anteilnahme vom Umfeld, von Personen, die die verstorbene Person kannten, ist groß, sehr groß. Trauerkarten und Beileidsbekundungen flattern massenhaft in den Postkasten. Zur Beerdigung erscheinen Menschen in Überzahl. Alle sind zutiefst betroffen.

Der Satz:

„Wenn du etwas brauchst, melde dich. Ich bin immer für dich da.“

wird inflationär ausgesprochen – und schon ist es passiert:

Der Ball (des Agierens) wird der/ dem Trauernden zurückgeworfen, die/ der in diesem Moment seine Situation verständlicherweise noch nicht begreifen kann – und weiß, wie Trauer sich äußert auf Ebene von Körper, Geist, Seele. Es gibt auch kein Konzept dafür, da Trauer je nach den verfügbaren Mechanismen von Person zu Person unterschiedlich ist.

Was allerdings sicher ist – das Leben in den Wochen nach dem Tod und nach dem Begräbnis ist andersviele Leistungen, viel Funktionieren ist nicht so abrufbar, wie man es von sich gewöhnt ist. Was gemeinsam ist, ist eine Zeit des Rückzugs in den Kreis von geliebten, vertrauten Person(en).

 

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Wenn DU was brauchst, dann melde DICH!

Nach dem Kondulieren erscheint für den Rest der Mitmenschen die Pflicht getan und das Leben geht weiter. Man tut und lenkt ab.

„Sind wir doch alle froh, dass es nicht uns erwischt hat.“

Zurück bleibt der Trauernde, einsam, leer, müde, kraftlos, allein mit vielen neuen Herausforderungen.

pixabay

Ein Trauernder meldet sich NICHT. Für vieles gibt es keine Sprache, auch wenig Bedarf in Kontakt zu treten.

Im Trauerprozess gibt es gute und weniger gute, schlechte Tage. Tage, an denen man am liebsten selbst sterben möchte. Der Schmerz um die verstorbene Person ist so heftig, dass der Verlust körperlich weh tut. Es zerreißt einem förmlich das Herz, die Luft bleibt weg, der Brustkorb wird zu klein. Man spürt, wie einen die Kraft verlässt, die Kontrolle verliert – und dennoch versucht man zu funktionieren und zu signalisieren „es geht mir gut – ich schaffe es!“

Dies ist kaum vorstellbar für jemanden, der es selbst noch nicht erlebt hat. Der aus der Trauer resultierende körperliche Schmerz ist so real, dass man letztendlich einen Arzt aufsucht.
Nach der Untersuchung stellt sich heraus, dass die Ursache des Schmerzes nicht physischer Natur sein kann und auf anderen Ebenen verortet ist – der Schmerz ist der der Psyche und/oder der Seele.
Und trotzdem ist er real körperlich da, der Schmerz.

Wie es um die Trauernden tatsächlich steht, welche Fragen für sie offenbleiben und woran sie im Detail in Folge (körperlich) erkranken, bilden folgende, innere Sätze, Monologe ab:

„Du bist nicht mehr da.
Ich fühle mich so einsam und leer.
Es tut so weh.
Dir Brust schmerzt. Ich bekomme kaum noch Luft. Ich liebe dich so sehr.“

„Wenn ich an dich denke, packt mich die Wut.
Was erlaubst du dir eigentlich!?
Wie soll es jetzt weiter gehen?
Die Leute meiden mich, wenn sie mich sehen.
Warum spricht niemand mit mir?
Was stimmt nicht mit mir? Tränen laufen über meine Wange.
Die Knie werden weich. Langsam versuche ich einen Schritt nach dem anderen zu machen.“

„Da kommt XY… Komm, rede mit mir!
Sie grüßt, lächelt verlegen und geht weiter. Innerlich breche ich zusammen.
Habe ich Aussatz? Was stimmt nicht mit mir?
Der Boden schwankt, alles verschwimmt im Nebel.

Langsam erkenne ich – ich bin allein. Es geht mir schlecht.
Keiner möchte es bemerken, niemand hilft.“

„Herr und Frau Mitmensch tun so, als ob nichts geschehen wäre.
Mein Leben versinkt im Chaos und die Welt dreht sich weiter,
als ob nichts passiert wäre…“

 

Und dann gibt es Tage, da ist man fröhlich und gut gelaunt. Man erwischt sich selbst beim Scherzen und Lachen und denkt sich: „Darf ich das überhaupt schon?“

„Darf ich ins Theater gehen?“ 
„Gehört sich das?“ 
„Soll ich den Urlaub antreten oder ihn gar stornieren?“

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JA, MAN DARF DAS – in beide Richtungen!

Der Trauerprozess verläuft in mehreren Phasen. Es ist ein stetiges Auf und Ab teils innerhalb eines Tages – vergleichbar mit dem Wellenreiten. In der Trauer ist es wichtig zu lernen, die Wellen richtig zu reiten.

Tiefs gehören dazu – und sollen auch gelebt werden. Allerdings ist das Verweilen im „tiefen Loch“ eine Blockade für die Aufwärtsbewegung, denn jede Welle muss auch bergauf geritten werden…

 

pixabay

 

 

Was kann man für die trauernde Person tun?

  • Sprechen Sie mit den trauernden Hinterbliebenen auf Augenhöhe.
  • Stellen Sie die Frage: „Wie geht es dir?“ – und meinen Sie es auch so.
  • HÖREN SIE ZU!
  • Seien Sie für ein tiefes, ernsthaftes Gespräch bereit. Oberflächlicher Smalltalk ist verletzend.
  • Nehmen sie Kontakt auf.
  • Bringen sie einen Topf mit Essen vorbei.
  • Helfen Sie im Haushalt, putzen Sie die Fenster, mähen sie den Rasen.
  • Holen Sie die Menschen zu einem Spaziergang ab.
  • Gehen Sie ins Kaffeehaus oder gar ins Theater.
  • Abwechslung tut gut.
  • Holen Sie die Trauernden raus aus deren Situation, damit jene auch die Möglichkeit haben, zwischen der Trauer den Kopf auch einmal freizubekommen.
  • Helfen Sie mit Taten, nicht nur mit leeren Worthülsen.
  • Helfen Sie mit Worten – und Taten.

 

 

pixabay

 

„Ich habe erlebt, dass Leute die Straßenseite wechselten, als sie mich in meiner Trauer sahen. Dies hat mich damals zutiefst verletzt. Heute weiß ich, es war ihre eigene Unsicherheit. Sie wussten nicht, wie sie mir gegenübertreten sollten.“, so Christine Bauer.

Jede Person wählt ihre Trauer-Strategie selbst, jede Person ver-arbeitet unterschiedlich Trauer und Schmerz des Verlusts, Gesagtes und Nicht-Gesagtes, Versöhntes, Ausgesöhntes ebenso wie Offenes – Aktion, Überaktion bis hin zur Handlungsunfähigkeit sind. Wichtig ist, in diesen Phasen des Auf und Ab nicht stecken zu bleiben.

Möge dieser Health 4 Me – Blog helfen, in dieser dynamischen Lebensphase Orientierung zu finden und Rüstzeug dafür den Trauernden aber auch FreundInnen, Bekannten.

Ihre „natürlich Christine“
Christine Bauer

C/o Manfred Baumann

Lesen Sie im morgigen Health 4 Me – Beitrag zu Affirmationen
und was diese ausmachen!

 

Health 4 Me – Blog-Serie „Der Tod hat Sitz im Leben“

 

 

 

 

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